Frühchen Logopädie

Wenn das Trinken nicht klappt – Logopädie für Frühchen

Da es bei Frühchen sehr häufig vorkommt, dass sie Probleme mit der Saug-Schluck-Koordination haben, wird auf vielen Neonatologien Logopädie angeboten. So war es auch bei unserem Dominik, er brauchte lange eine Magensonde, das Trinken wollte einfach nicht klappen. Unsere Logopädin kam ca. alle zwei Tage vorbei, um mit unserem kleinen Kämpfer Übungen zu machen. Was sie genau gemacht hat und was ich von der Logopädie im Nachhinein halte, erfährt ihr in diesem Blog-Beitrag. 

Warum Logopädie? 

Logopäden werden sehr oft um Hilfe gebeten, bei sondierten bzw. trinkschwachen Frühchen. Die kleinen Kämpfer haben leider sehr oft Schwierigkeiten mit der Saug-Schluck-Koordination. D. h. dass sie die Atmung, das Schlucken und das Saugen nicht richtig steuern können. Unser Frühchen Dominik hatte leider häufig Apnoen beim Trinken. Er vergaß einfach, dass er zusätzlich zum Schlucken auch atmen musste und wenn er geatmet hat, trank er nicht weiter. So war das ein ewiger Kreislauf und die Sonde blieb lange unser treuer Begleiter. 

Meine Gefühle

Ich werde es nie vergessen, ich wünschte mir so sehr, dass Dominik lernt, richtig zu trinken. Es gab Höhen und Tiefen, ging bergauf und bergab – manchmal schaffte er es ein paar Milliliter selbstständig zu trinken und auf der Neonatologie wurde regelrecht gefeiert und beim nächsten Fläschchen war alles wieder ganz anders. Als die Ärzte und Schwestern merkten, dass sich an seinem Trinkverhalten nichts verändert hat, wurde eine Logopädin um Hilfe gebeten.

Was gemacht wurde

Die Dame machte eine Mundmassage bei Dominik, sie massierte dabei seine Wangen und bestimmte Punkte im Gesicht, die für die Steuerung der Zunge bedeutsam waren. Auch das Ohr und die Stirn wurden von ihr behandelt. Wichtig war es immer, dass sie kurz vor der Mahlzeit kam, da unser Baby stimuliert und zum Trinken angeregt wurde. 

Der Fortschritt

Anfangs waren die Fortschritte sehr klein, doch nach und nach sprang Dominik besser auf die Logopädie an und auch für mich war die Therapie Gold wert. Denn so hatte ich das Gefühl, etwas tun zu können. Ich konnte Dominik massieren, konnte die Übungen nachmachen und so meinen Teil dazu beitragen, ihm zu helfen. 

Das Resultat der Therapie

Die Therapie war ein absoluter Erfolg. Dominik lernte zu schlucken, er trank und mittlerweile ist er ein absoluter Genießer geworden. Die Logopädin war total nett, konnte irrsinnig gut mit Dominik umgehen und war immer für mich da. Sie nahm sich Zeit, handelte mit einer unglaublichen Ruhe und Sicherheit. Die Dame wusste genau was sie tat, erklärte mir alles ganz genau und zeigte mir Tipps und Tricks, die ich vorher niemals hätte wissen können. 

Mein Fazit

Ich möchte die Logopädie jedem Betroffenen ans Herz legen. Wenn euer kleiner Kämpfer Probleme mit seinem Trinkverhalten hat, er eine Magensonde benötigt, dann fordert eine Logopädin an. Auch wenn es kleine Schritte sind, aber zumindest könnt ihr etwas tun (und ich weiß, dass Frühchen-Eltern immer etwas tun möchten). Meiner Meinung nach gilt hier gleiches wie bei der Baby-Massage im Allgemeinen: Wenns hilft dann hilfts, wenn ned‘ dann eben ned‘! – Aber zumindest hat man es versucht, schaden kann es ja schließlich bestimmt nicht. Versucht es einfach, wenn ihr Fragen dazu habt oder nähere Infos benötigt, dann könnt ihr euch sehr gerne bei mir melden! 

Alles Liebe, eure Lisa

 

Foto: Photo by Kelly Sikkema on Unsplash

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