(DIY) Sensorik Spiele für Frühchen

Natürlich sind das Greifen beim Essen, das Plantschen im Wasser, der Sandkasten und das Spielen mit Erde und Steinen schon tolle Mittel, um die Sensorik der Frühchen zu schulen. Lass doch beim Wickeln euer Baby auch mal das Feuchttuch fühlen, spielt euch mit Babypuder und wie fühlt sich eigentlich Mamas Seife an? Eure kleinen Kämpfer sind neugierig auf alles was ihre Eltern täglich benutzen, auf alles was spannend aussieht. Es mag zwar manchmal mühsam sein, wenn Baby dauernd mit dem Essen spielt oder die Erde im Blumentopf entdeckt hat, doch dies sind genau jene Entwicklungsschritte, die irrsinnig wichtig für die Schulung der Sensorik eurer Kinder sind. Sensorik Spielzeug fördert Motorik, Sinneswahrnehmung und Bewegungsabläufe und noch dazu haben die Frühchen großen Spaß daran, können sich entspannen und kommen zur Ruhe. 

(DIY) Bastel- und Spieltipps 

Ich habe hier für euch ein paar Basteltipps für euch getestet (gut geeignet für regnerische Tage :-)). Einige Anregungen  zur Schulung der Sensorik, die euren Kindern ganz bestimmt großen Spaß machen werden. Mein Sohn liebt die Materialien und freut sich generell immer über Neues. Ein kleiner Sicherheitshinweis jedoch noch: bitte achtet immer darauf, eure Kleinen nicht alleine mit den Sachen spielen zu lassen. Sie können sich Teile in den Mund stecken und verschlucken. Also bitte eure kleinen Kämpfer immer beim Spielen begleiten – so macht es euren Frühchen ohnehin am meisten Spaß. 

Sensorik Kiste

Eine Sensorik Kiste ist immer gut und ich denke, dass viele von euch die Idee schon kennen. Sie ist absolut einfach und es bieten sich eine Vielzahl an Möglichkeit, mit denen man sie befüllen kann. Wir hatten in unserer ersten Sensorik Kiste Kastanien, Steine, Federn, Schwämme, Löffel und ganz kleine Stoffreste. Eines Tages hatte ich die Idee und habe einfach zusammengesucht, was ich zu Hause gefunden habe. Auch draußen in der Natur findet man jede Menge passender Utensilien. Ihr braucht also hierfür nicht einkaufen zu gehen, ich bin mir sicher, dass ihr genug Material findet – haltet die Augen offen. 

Sensorik Kiste

Sensorik Flaschen

Diese Flaschen sind wirklich ganz einfach und schnell gemacht, dazu braucht man nicht viel Material. Eine Flasche (Glas oder Plastikflasche), Spülmittel oder Seife (transparent), Wasser und z. B. Perlen sind alles was du dazu brauchst. Gib ca. 1/3 Spülmittel in die Flasche und fülle diese danach mit Wasser auf. Dann kannst du Perlen, Glitzersteinchen, kleine Plättchen, etc. in die Flasche geben und schon ist die sie fertig. Das Angreifen und spielen mit diesen Schüttelflaschen fördern die taktile Wahrnehmung der Kinder, das Rascheln des Inhaltes, sowie auch das Beobachten der Glitzersteine den Hör- bzw. Sehsinn. Außerdem eignet sich das Material auch sehr gut, um etwaigen Stress abzubauen und zur Ruhe zu kommen.

Überlegt euch bitte gut ob ihr Glas- oder Plastikflaschen verwenden möchtet. Ich muss euch ehrlich sagen, obwohl ich ein Freund von Glasflaschen bin, bevorzuge ich bei den Sensorik-Schüttelflaschen doch die Plastikvariante. Dabei muss man sich weniger Sorgen machen, dass die Flasche kaputt geht. Denn beim vielen Schütteln und Hantieren, fällt die Flasche schon ziemlich oft auf den Boden. Außerdem ist die Glasflasche natürlich wesentlich schwerer, was das Spielen schnell anstrengender für eure Frühchen macht.

 

Sensorik Flaschen

Aquaperlen

Mein Sohn liebt sie über alles – Aquaperlen. Sie sind rutschig, rund und springen herum, wenn sie auf den Boden fallen. Nicht nur mein Sohn findet die toll, ich kann nämlich meistens auch gar nicht aufhören sie in der Hand zu zerquetschen. Auch hier gilt: es gibt zwar Aquaperlen extra für Kinder, die schadstofffrei sind, trotzdem sollten sie sich diese natürlich nicht in den Mund stecken. Außerdem könnten eure Frühchen darauf ausrutschen. Also bitte niemals eure kleinen Kämpfer ohne Beobachtung damit spielen lassen. Wir setzen uns mit den Perlen gerne in die Badewanne, da springen sie nicht so leicht davon und eure Frühchen können damit experimentieren.

Aquaperlen

Sensorik Matten

Auch Sensorik Matten sind super easy und schnell selbst gemacht. Auch hier bieten sich wieder eine Vielzahl an Materialien an, die im Haushalt nicht gleich fehlen werden. Das Barfußgehen auf solchen Sensorik Matten regt nicht nur die Sinneswahrnehmung an, sondern entspannt auch die Kinder. Mein kleiner Kämpfer brauchte zwar etwas Zeit bis er wirklich barfuß darüber gehen wollte, doch zuerst ertastete er die Materialien mit den Händen. Auch das ist möglich und fördert die Sinneswahrnehmung natürlich genauso.

Sensorik Matten

Sensorik Beutel

Es gibt unzählige Varianten solche Sensorik Beutel zu erstellen, meine beiden liebsten Versionen stelle ich euch hier vor. Du brauchst hierzu nur einen Beutel (ich nehme am liebsten einen Gefrierbeutel mit ZIP-Funktion), Klebeband und etwas zum Befüllen. Meine liebste Version ist mit Spülmittel oder einer Creme, die ich nicht mehr brauche oder die abgelaufen ist. Fülle einen Teil der Creme in den Beutel, ggf. kannst du ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe oder Glitzerperlen oder –steinchen hinzugeben. Verschließ den Beutel gut und klebe ihn noch gut zu, damit wirklich kein Inhalt mehr entrinnen kann. Fertig sind die Sensroik Beutel! Sie können zerquetscht werden, es kann darauf gemalt werden, Perlen können hin- und hergeschoben werden, und vieles mehr. Auch hier arbeiten die Frühchen mit allen Sinnen und fördern so ihre Wahrnehmung, Feinmotorik und Bewegungsabläufe.

Sensorik Beutel

 

Seid kreativ!

 

Wie ihr seht gibt es einige Möglichkeiten, um schnell und günstig gutes Material für die kleinen Kämpfer zu basteln und ihre Wahrnehmung zu fördern. Nutzt doch das nächste Regenwetter und probiert es aus! Ich freue mich sehr über Kommentare oder persönliche Nachrichten von euch! 

 

Viel Freude beim Basteln und Spielen, eure Lisa

Covid-19 beim Frühchen: unsere Erfahrungen

Die Covid-19 Pandemie, die uns alle schon sehr lange begleitet – egal ob Frühchen oder nicht, Corona macht vor keinem Halt. Auch unseren kleinen Kämpfer hat es Ende letzten Jahres erwischt, obwohl wir wirklich gut aufgepasst haben und unsere sozialen Kontakte weitestgehend einschränkten. Leider aber ist diese Krankheit, wie wir alle wissen, sehr hartnäckig und wie es uns dabei ging, erfährst du in diesem Blog-Beitrag.

Wie alles begann

Es war ein ganz normaler Morgen, ich war gerade mit meinem Patenkind unterwegs als mich mein Lebensgefährte anrief und mir verkündete, dass er Kontakt mit einem Corona-positiven Freund hatte. Zwar hatte ich ein mulmiges Gefühl, doch zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, dass es uns in ein paar Tagen auch alle erwischen sollte. Mein Lebensgefährte und ich testeten uns jeden Tag mit Antigentests, wir vermieden alle sozialen Kontakte und isolierten uns so gut es ging. Fünf Tage nach dem Kontakt war der Antigentest meines Partners dann trotzdem positiv und die Pandemie war neuer Mitbewohner in unserem Haushalt.

Der Alltag

Wir haben nicht sehr viel an unserem Leben verändert. Wir konnten doch unserem kleinen Kämpfer nicht so lange seinen Papa nehmen? Wir leben zwar auf 120m2 und haben somit einiges an Platz, jedoch kann man den Kontakt in einem Haushalt einfach nicht völlig vermeiden. Wir essen am gleichen Tisch, gehen auf die selbe Toilette und kochen in der gleichen Küche – die Viren und Bakterien sind somit ohnehin überall verstreut. Und so machte ich weiterhin Antigentests und beobachtete unser Frühchen gut. Ich kontrollierte sein Verhalten, habe regelmäßig seine Temperatur gemessen und merkte keine Veränderung – bis zum 5. Tag.

Nun hat es auch unseren Kämpfer erwischt

Mitten in der Nacht wachte unser Kämpfer schweißgebadet auf, er weinte und war völlig fertig. Zuerst dachte ich, dass ihn die Zähne wiedermal mit Fieber grüßten, doch sein Papa holte neben fiebersenkender Medizin einen Antigentest, um auf Nummer sicher zu gehen. Da seine Nase vom Weinen stark lief, war es gar kein Problem den Test durchzuführen. Gleich nach ein paar Sekunden hatten wir das positive Testergebnis und am nächsten Tag habe auch ich mich positiv getestet.

Die erste Nacht

Unser kleiner Kämpfer hatte eine schreckliche Nacht, das Fieber ging nicht runter, er hatte über 40 Grad und war nicht er selbst. Er trank zwar brav, essen wollte er aber gar nichts. Ich machte mir schreckliche Sorgen, denn mit seiner Frühchen Vorgeschichte hatte ich große Angst, dass mit seinen Lungen etwas sein könnte oder sein Körper vielleicht nicht stark genug wäre. Obwohl mir ja eigentlich bewusst ist, was er alles schaffen kann – aber trotzdem, Sorgen machen sich Eltern ohnehin immer, oder? 

Nachdem wir bei 1450 unsere Infektionen meldeten und uns erkundigten was wir mit unserem Sohn machen dürften, sollten wir ärztliche Hilfe benötigen, wurde uns gesagt, dass wir keinen Kinderarzt aufsuchen und wir nur mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht werden dürfen. Doch wir sollten natürlich jeden Kontakt vermeiden und uns umgehend in häusliche Quarantäne begeben. Außerdem bekamen wir dann telefonische Beratung einer Ärztin, die ausgesprochen nett war. Ich erzählte ihr von meinen Sorgen, sagte ihr, dass ich mich sehr alleine fühle und sie war überaus verständnisvoll und versuchte mir Rat zu geben.

Von Schreikrämpfen begleitet

Wir versuchten unser bestes, wurden gut mit Medikamenten, fiebersenkenden Zäpfchen und Nureflex versorgt, doch 3 Tage lang hatte unser Frühchen fast durchgehend 40 Grad Fieber und war völlig ausgelaugt. Und was mir die meisten Sorgen bereitete waren seine Schreikrämpfe. Von einer Sekunde auf die andere war er wie ausgewechselt, er schrie so sehr, krampfte sich zusammen und lies sich auf keine Art und Weise beruhigen. Wir wussten nicht was er hatte und das ist eines der großen Probleme bei dieser Pandemie. 

Es konnte ihm so vieles Schmerzen bereiten, es gibt so viele Varianten und Symptome, bei keinem verläuft die Krankheit gleich. Halsweh, Kopfweh, allgemeines Unwohlsein – wir kannten den Grund für seine Schmerzen nicht. Wir versuchten zu Hause zu bleiben und uns telefonischen Rat von Kinderarzt und Familie einzuholen, doch die Lage verbesserte sich nicht. Ca. alle zwei Stunden bekam er solche Krämpfe und unsere Sorgen wurden immer größer, bis wir uns dazu entschieden haben, mit unserem Dominik ins Krankenhaus zu fahren.

Sicher ist sicher: ab ins Krankenhaus

Wir meldeten uns vorher an, damit auf der Kinderstation alle Bescheid wussten, dass Corona-positive Patienten kommen würden. Als wir da waren, waren bereits alle umgezogen und generell war nicht viel los. Wir waren in einem gesonderten Warteraum und von dort aus war der Eintritt ins Arztzimmer völlig kontaktlos möglich. Unser Frühchen wurde gut durchgecheckt, Blut wurde ihm abgenommen und er wurde abgehorcht. 

Ich fühlte mich sofort besser, weil ich wusste, dass wir nun in guten Händen waren. Gott sei Dank wurde bei Dominik nichts festgestellt, mir wurde gesagt, dass Schreikrämpfe häufig bei Babys vorkommen und dieses Symptom keine Seltenheit ist. Wieder zu Hause angekommen fühlte ich mich wesentlich besser, denn ich wusste, dass bei unserem kleinen Kämpfer alles in Ordnung war und seine Lunge keine Auffälligkeiten zeigte. Ich bereute es ein wenig, dass wir uns mit unseren Sorgen so lange gequält haben und wir uns nicht früher dazu entschieden ins Krankenhaus zu fahren, doch wir wollten einfach kein Risiko eingehen irgendjemanden anzustecken.

Der Höhepunkt war vorbei

Tatsächlich war ab dem nächsten Tag wieder alles anders, Dominik war wieder fitter und die Schreikrämpfe ließen nach. Die Intervalle wurden kürzer und auch sein Appetit kam zumindest wieder ein wenig zurück. Dass es mir selbst nicht gut ging merkte ich fast gar nicht, die Sorgen um’s Kind lassen einem einfach alles vergessen. Ich dachte zurück an unsere Zeit auf der Neonatologie …

Im Nachhinein hat unser kleiner Kämpfer Corona gut überstanden, er ist wieder völlig gesund und isst genauso wie vor der Krankheit. Frühchen haben ein schwächeres Immunsystem, deshalb sollte man hier wirklich vorsichtig sein, doch ganz vermeiden lässt sich eine Infektion dennoch nicht.

Ihr seid nicht alleine!

Auch hier möchte ich euch wieder Mut machen aber euch auch animieren, wirklich gut aufzupassen. Du kannst eine Infektion in manchen Fällen zwar nicht vermeiden, doch man kann der Pandemie mit Respekt begegnen. Eure kleinen Kämpfer sind enorm stark, sie schaffen vieles und sind so groß. Wenn ihr euch alleine fühlt, und das kann leicht passieren, dann holt euch Hilfe und quält euch nicht unnötig. Eltern wissen am besten was für ihr Kind gut ist und wann sie es alleine nicht mehr schaffen. Es war mir sehr wichtig euch von meinen Erfahrungen zu berichten, da ich denke, dass viele Eltern betroffen sind oder sich auch Sorgen um ihr Frühchen machen. Dominik war zum Zeitpunkt der Infektion zwar schon ca. 14 Monate alt, aber dennoch bleiben die Sorgen von Frühchen Eltern bestehen und ich denke, jeder von euch weiß, wie das ist. 

Austausch tut immer gut

Habt ihr auch schon Erfahrungen gemacht? Wie ist die Krankheit bei eurem Frühchen verlaufen? Ich wünsche euch von Herzen das Beste und ganz viel Stärke, die Corona-Wellen bestmöglich zu überstehen. Ihr seid nicht alleine, wenn ihr Rat braucht oder euch einfach austauschen möchtet – ich freue mich von dir zu hören! Alles Liebe, eure Lisa

 

Foto: Photo by Medakit Ltd on Unsplash

Wenn die Nacht zum Tag wird – auch Schlafen will gelernt sein

Welche Eltern kennen es nicht – schlaflose Nächte, ein kreischendes Baby das partout nicht ins Bett will und die Nacht zum Tag werden lässt. Frühchen haben in Sachen Schlaf ihre eigenen Vorstellungen und in einem gewissen Alter kommt noch die Trotzphase dazu, die das ganze nicht unbedingt einfacher macht. Es gibt Babys, die nicht einschlafen möchten und jene, die nachts plötzlich aufwachen und danach nicht weiterschlafen können. Andere wiederum schlafen nur im Bett der Eltern ein oder können bestenfalls nur in Mamas geborgenen Händen ins Träumeland eintauchen. Wir befinden uns gerade in einer solchen Situation und wie es uns dabei geht, erfährt ihr in diesem Beitrag. 

Frühchen-Schlaf

Frühchen neigen generell dazu schneller zu ermüden. Der Tag kostet ihnen irrsinnig viel Kraft und Energie, sie müssen enorm viele Eindrücke verarbeiten. Und natürlich ist es auch so, dass Babys einfach verschieden sind. Die einen schlafen gerne, andere eben nicht – manche brauchen mehr Schlaf und andere wiederum kommen auch mit weniger aus. Langzeitstudien haben ergeben, dass es bei Frühchen häufiger vorkommt, dass sie unter Schlafproblemen leiden bzw. häufiger aufwachen. Ursache dafür könnten Schlafapnoen nach der Geburt sein (Dieffenbacher, 2016).

Unsere Situation

Zuerst zu unserer Situation: unser kleiner Kämpfer hatte grundsätzlich nie Probleme zu schlafen. Schon als Baby war ihm sein Schlaf heilig, er ist sehr aktiv und deshalb auch schnell müde. Auch der Tag-Nach Rhythmus hat sich bald eingestellt und mit einigen Fläschchen in der Nacht schlief er selig bis in die frühen Morgenstunden weiter. Ich habe Dominik bewusst in den Schlaf gewiegt, bin bei ihm geblieben bis er die Augen geschlossen hat. Grund dafür war, dass ich tagsüber oft wenig Zeit für unseren Sohnemann hatte und da genoss ich diese Nähe am Abend sehr. Wir kuschelten uns zusammen und ich sang ihm so lange vor, bis seine Atmung sich verändert und er friedlich die Augen geschlossen hat. Diese bewusste Nähe hat jetzt im Nachhinein aber leider seine Kehrseiten … 

Wenn das Schlafen nicht klappen will

Seit einigen Wochen wird Dominik häufig wach und schläft unruhig. Ständig streckt er mir seine kleinen Arme entgegen und möchte aus seinem Gitterbett genommen werden. Erst wenn ich ihn raus nehme, singe oder ihn in den Schlaf wiege, kann er seine Augen wieder beruhigt schließen. Das große Problem ist dann aber nicht unbedingt die Zeit, die ich dafür aufwenden muss sondern, dass er immer wach wird, sobald ich ihn in sein Bettchen zurück lege. Und so geht es oftmals stundenlang – ich wiege ihn in den Schlaf, ich lege ihn in sein Bett, er weint und das ganze Spiel beginnt von vorne. Abends ist dieser Vorgang ja noch okay, doch wenn das um 3 Uhr morgens vorkommt, dann ist’s schon ziemlich anstrengend. 

Auch Mama braucht mal Pause

Die Nerven liegen blank, die Müdigkeit hängt sich den ganzen Tag an und irgendwie es fehlt gefühlt jede Energie für den restlichen Tag. Jede Mama weiß, was auf sie zukommt, dass es sein kann, dass Nächte hart werden und der Schlaf kürzer kommt. Doch irgendwann braucht auch Mama mal eine Pause! Aber wie, wenn der kleine Kämpfer es nicht zulässt? Mein Mann konnte mich zwar teilweise unterstützen, doch auch er musste schlafen, um am nächsten Tag arbeiten zu können. Ich versuchte ihn zu schonen und wollte ihn deshalb nicht zusätzlich belasten (auch wenn ich weiß, dass er bei unserem kreischenden Baby sowieso nicht richtig schlafen konnte).

Wir haben alles versucht

Wir haben wirklich alles versucht. Ich habe Dominik alles mögliche in sein Bett gelegt: T-Shirts, meinen Kopfpolster, Beruhigungslichter, Spieluhren, Fläschen, etc. – nichts hat ihn besänftigt. Mit ca. 1 Jahr haben wir dann probiert, ihn in sein eigenes Zimmer zu legen, vielleicht brauchte er einfach seine Ruhe. Zu Beginn glaubten wir, dass das Problem gelöst war. Dominik schlief so lange, dass ich mir am Morgen Sorgen machte, ob ich das Babyphone einfach überhört habe. Doch so war es nicht, Dominik war einfach müde und hat super gut geschlafen. Leider handelte es sich dabei um die Ausnahme und die folgenden Nächte liefen wieder ab wie jene zuvor. 

Gestern war es gleich wieder so, Dominik wurde nach ca. 3 Stunden wach und konnte nicht mehr schlafen, obwohl er sichtlich müde war. Wieder habe ich alles in meiner Macht stehende getan: ich wartete eine Weile ob er sich selbst beruhigt, nahm ihn heraus und wiegte ihn, rieb ihm seinen Bauch mit Johanniskraut-Öl ein, seine Zähne mit Zahnungsgel, gab ihm Stofftiere, Beruhigungslichter, ich sang und ließ ihn krabbeln, er bekam ein Fläschchen, … – wirklich nichts hat geholfen. Ich denke, dass er nach einer Weile aus Erschöpfung eingeschlafen ist und endlich ließ er es zu. 

Kennst du diese Situation auch? 

Nach wie vor habe ich keine Lösung für unser Problem gefunden, deshalb kann ich euch leider heute mal nicht mit Tipps weiterhelfen. Doch ich würde mich sehr über Austausch mit euch freuen und nehme Ratschläge sehr gerne an! Kennt ihr diese Situation? Wie ging es euch damit und wann hat sich etwas geändert? Was habt ihr alles ausprobiert? 

Was ich euch mitgeben möchte

Was ich euch aber mitgeben kann sind positive Gedanken, denn: ich habe lang nachgedacht, ob ich wirklich in Sachen Schlaf etwas falsch gemacht habe. Ob ich diese Situation hätte verhindern können oder ob ich von Anfang an konsequenter hätte sein müssen. Aber ich habe mich aus diesen Gedanken schnell wieder befreit, weil sie völlig unnütz sind. So zu denken ändert die Situation nicht, Baby schläft bestimmt nicht besser, wenn sich Mama Vorwürfe macht. 

Frühchen sind erstaunlich einfühlsam und ich bin mir sicher, dass sie auch merken, wenn sich Eltern unsicher fühlen. Meiner Meinung nach kann man als Mama nichts falsch machen. Ich habe mich damals bewusst dafür entschieden, Dominik in den Schlaf zu wiegen, weil ich es gut mit ihm gemeint habe. Ich wollte ihm abends einfach noch Zuwendung und Nähe in unserem stressigen Alltag schenken, sodass er friedlich und geborgen einschlafen kann. Das waren meine Beweggründe und deshalb habe ich auch nichts falsch gemacht. Ich habe für ihn gehandelt und so, wie ich es für richtig gehalten habe. Falsch wäre es nur gewesen, wenn ich etwas getan hätte, von dem man weiß, dass der kleine Kämpfer es nicht will oder er sich unwohl fühlt. 

Du machst alles richtig!

Dies sehe ich so für alle Situationen im Leben mit Kind und das möchte ich dir mitgeben: DU MACHST NICHTS FALSCH! Und besser noch positiv formuliert: DU MACHST ALLES RICHTIG! Denn du tust das, was du für gut befindest und manches funktioniert, manches eben nicht – doch genau so läuft das Leben und das gehört einfach dazu. 

Phasen vergehen

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in einer Phase stecken, die vorbei gehen wird. Sie ist sehr anstrengend und mühsam und ich hätte gerne eine schnelle Lösung, aber sie wird vorbei gehen. Vielleicht hat ja von euch jemand Rat für mich der uns weiterhilft. Auch wenn ihr gerade in der gleichen Situation steckt – ich würde mich wirklich über eine Nachricht freuen. Denn sich mit Gleichgesinnten auszutauschen ist Gold wert, mit Leuten zu reden, die einen genau verstehen und oft findet man gemeinsam des Problems Lösung. Ich wünsche euch jedenfalls ruhige Nächte und schicke euch positive Gedanken, alles Liebe! Eure Lisa

 

Foto: Photo by Kelly Sikkema on Unsplashsch

Wenn Albträume wahr werden: der erste Unfall von unserem Frühchen

Als Frühchen Eltern tut man was man kann, doch trotzdem lässt es sich oftmals nicht vermeiden: einen Unfall. Baby stößt sich den Kopf, kippt um oder verbrennt sich am noch zu heißem Brei. Meinen heutigen Blog-Eintrag zu verfassen, ist mir nicht leichtgefallen. Es kostet mir sehr viel Überwindung darüber zu schreiben, was uns vor ein paar Tagen passiert ist. Ich hatte Schuldgefühle, fühlte mich als hätte ich als Mutter vollkommen versagt und war völlig fertig. Unser Sohn ist aus dem Bett gefallen und weinte, wie schon sehr lange nicht mehr. 

Aufgrund dessen, dass ein solcher Unfall aber häufiger vorkommt als man denkt und viele Eltern wegen der Schuldgefühle nicht offen darüber sprechen möchten, habe ich mich dazu entschieden, einen Beitrag über das Geschehnis zu verfassen. Ich will euch mitteilen, was genau passiert ist, was in mir vorging und was ich daraus gelernt habe.

Wie es dazu kam

Im August 2021 machten wir unseren großen Familienurlaub in Kroatien. Alles war perfekt, das Wetter war wunderschön, Dominik super brav und wir genossen die kostbare Zeit als kleine Familie. Manchmal aber wurde Dominik nachts wach und konnte nicht mehr gut einschlafen, er hat geweint und drehte sich von einer Seite des Gitterbetts auf die andere. Ich denke, dass ihm Reizüberflutungen etwas zu schaffen machten. Wir nahmen Dominik dann in unser Bett, kuschelten uns zusammen und schnell schlief er dann wieder zufrieden und glücklich ein. Wir machten das öfter so, auch zu Hause, denn das Kuscheln in der Nacht ist etwas unglaublich Wertvolles und unbeschreiblich schön. Ich merkte immer an der Art von Dominik, wie auch er es genoss sich an uns zu schmiegen. 

Der Unfall

Auch in der besagten Nacht haben wir Dominik in unsere Mitte genommen. Ich habe es immer gemerkt, wenn er wach wurde. Ich spürte ihn und denke, dass die mütterlichen Instinkte dafür sorgen, dass man automatisch aufwacht. Doch in dieser Nacht war es nicht so, Dominik schlief auf meiner Hand und auch mein Mann und ich sind eingenickt. Das werde ich mir nie verzeihen, ich hätte niemals einschlafen dürfen, doch ich merkte es nicht und plötzlich ist es passiert. Wach wurde ich erst nach einem lauten Knall und dem anschließenden Geschrei meines Sohnes. Ich werde den Moment niemals vergessen, alles ging so schnell. Ich sah mich um, Dominik war nicht da und ich wusste sofort: er war aus dem Bett gefallen.

Ich habe ihn nicht gespürt. Er schlief auf meiner Hand und schlich sich still und heimlich davon. Gegenüber von unserem Bett, war am Kleiderschrank ein Spiegel angebracht, der ihn immer sehr angesprochen hat. Ich denke, er wollte zu seinem Spiegelbild krabbeln, doch leider war der Boden dazwischen.

Meine Nerven lagen blank 

Ich war absolut fertig, Dominik hat geweint und sich erschreckt und ich kuschelte ihn so fest an mich wie ich nur konnte. Ehrlichgesagt habe ich im Nachhinein ziemlich falsch auf die Situation reagiert. Auch ich habe geweint, meine Nerven lagen blank und ich fühlte mich als wäre ich die schlechteste Mutter auf dem Planeten. Wie konnte ich zulassen, dass er mir entwischt? Warum bin ich eingeschlafen? Er tat mir so leid und ich wusste nicht was ich tun konnte. 

Ich war unendlich froh, dass mein Mann da war – er blieb ruhig und beruhigte dann auch mich. Er hat den Kopf unseres kleinen Kämpfers untersucht, hat analysiert, wie er gefallen sein könnte. Tatsächlich hatte unser kleiner Mann nicht einmal einen blauen Fleck, keine Beule, es war absolut nichts zu sehen. Ich gab Dominik ein Notfall-Medikament, das ich im Urlaub dabeihatte und Gott sei Dank hat er sich total schnell wieder beruhigt und war wieder ganz er selbst. Nach 10 Minuten hat er gespielt und getobt, als wäre nie etwas gewesen.

Erstmal beobachten

Wir haben überlegt, ins Krankenhaus zu fahren, doch entschieden uns erstmal abzuwarten und zu beobachten. Schließlich waren wir in Kroatien und wussten nicht einmal, wo das nächste Krankenhaus war. Und aufgrund dessen, dass unser Sohnemann gleich nach dem Unfall so fidel war, wollten wir uns erstmal telefonisch Rat suchen. Meine Schwester ist diplomierte Krankenschwester auf einer Kinderstation und wenn ich Rat suche, ist sie meine erste Anlaufstelle. An dieser Stelle möchte ich mich bei dir liebe Lucia bedanken. Ich bin sehr froh, dass du immer für uns da bist! Ihre Worte taten so gut und waren genau das, was ich in diesem Moment brauchte. Auch sie hat gemeint, dass Unfälle leider passieren und dass ich mir keine Vorwürfe machen brauche, dass ich alles tue was ich kann und eine gute Mama bin.

Was wir tun konnten

Wir haben unseren kleinen Kämpfer genau beobachtet. Das ist auch das, was Kinderärzte im Normalfall empfehlen, wenn keine sichtbaren Verletzungen vorhanden sind. Und dabei haben wir uns auf folgende Fragen fokussiert:

  • Nimmt das Kind Nahrung zu sich?
  • Erbricht oder spuckt das Kind häufig?
  • Erkennt man Wesensveränderungen?
  • Hat das Baby unerklärliche Schmerzen?
  • Erweitern sich die Pupillen und ziehen sie sich zusammen?
  • Ist der Bauch des Babys sehr hart oder verändert?
  • Hat Baby Stuhl und Harn?
  • Ist Blut im Harn ersichtlich?

Auch wenn euch einmal so ein Malheur passiert, kann ich euch nahe legen auf diese Zeichen zu achten. Denn es passiert doch extrem häufig und egal mit wem ich gesprochen habe, jede Mama hatte eine Geschichte mit ihrem Baby zu erzählen – keiner ist davor gefeit.  

Meine Gefühle

Wie ihr euch denken könnt, fiel es mir extrem schwer diesen Beitrag zu verfassen und ich muss ehrlich gestehen, ich schreibe unter Tränen. Denn diesen Moment werde ich nie vergessen und war enorm schlimm für meinen Mann und mich. Die Vorwürfe, die Ängste und das Abwarten, ob sich an unserem Frühchen etwas verändert, waren fürchterlich. 

Doch ich habe etwas daraus gelernt und weiß auch, dass es so ist – ich bin keine schlechte Mama. Ich habe von Beginn meiner Schwangerschaft bis zum heutigen Tag für meinen kleinen Kämpfer alles in meiner Macht Stehende getan, damit es ihm gut geht. Ohne zu zögern würde ich mein Leben für ihn geben und all seine Schmerzen auf mich nehmen, wenn ich das nur könnte. Es war unbeschreibliche Liebe zu meinem Sohn, als wir ihn zu uns gekuschelt haben und man kann nicht immer an alles denken. Natürlich weiß ich, dass so etwas nicht passieren darf und dass es meine Aufgabe ist, auf meinen Sohn zu achten, doch ich kann es nicht ändern. 

Was ich daraus gelernt habe

Das einzige was ich machen kann ist daraus zu lernen. Lernen, dass unser kleiner Kämpfer extrem schnell und auch schlau ist, wie er sich leise wegschleichen hat müssen. Ich habe auch gelernt, wie ich in so einer Situation reagieren muss, weiß, welche Reise-Apotheke ich im Urlaub nun immer mithaben werde und dass ich mich immer erkundige, wo das nächstgelegene Krankenhaus ist. Ich habe gelernt, dass Teamwork zwischen Mama und Papa unglaublich viel wert ist und dass unser kleiner Kämpfer noch stärker ist als gedacht. 

Ich weiß, dass ich trotz allem eine gute Mama bin und ich nicht immer alles vorhersehen kann. Es wird noch öfter Situationen in Dominiks Leben geben, auf die ich keinen Einfluss habe. Das Einzige was ich tun kann ist, sofort zur Stelle zu sein und ihn mit meiner Liebe, Geborgenheit und Nähe zu unterstützen. 

Mein Appell an euch

Wenn auch euch schon einmal so etwas passiert ist, wenn ihr euch schuldig fühlt, dann möchte ich an euch appellieren: bitte macht euch keine Vorwürfe! Auch Eltern sind nur Menschen, die (leider) nicht immer wissen können, was passiert. Wir sind weder Wahrsager noch können wir in die Zukunft sehen – wir können nur unser Bestes geben im Hier und Jetzt.  Man ist keine schlechte Mutter oder ein schlechter Vater, wenn so etwas passiert, denn das gehört einfach zum Leben dazu. Richtig zu reagieren ist Gold wert, jemanden zu haben, an den man sich im Notfall wenden kann, ebenso.

Verfasst positive Worte an euch selbst

Ihr macht alles gut und mit bestem Wissen und Gewissen und auch euer kleiner Kämpfer weiß das genau. Es macht ihn noch stärker als er ohnehin schon ist. Außerdem kann ich euch nur empfehlen, dass ihr ein Memo an euch selbst verfasst. Eine, in der ich euch schreibt, dass ihr gute Eltern seid. Dass ihr alles richtig macht, und ihr euch keine Vorwürfe machen müsst. Einfach Worte von euch persönlich, eure Gedanken und Gefühle – ganz frei, denn sie sind nur für euch, niemand muss den Zettel jemals sehen. Denn wenn die Situation einmal eintreten würde, ihr Schuldgefühle habt, dann könnt ihr auf diese Liste zurückgreifen und sie wird euch wieder aufbauen. Versucht es einfach – schadet ja schließlich nicht!

In diesem Sinne alles Liebe und Gute, eure Lisa

 

Foto: Photo by Joshua Reddekopp on Unsplashl

 

Körperhygiene bei Babys: Wie viel Sauberkeit ist für Frühchen wirklich wichtig?

Überall sind sie: Keime, Bakterien, Krankheitserreger! Eines der ersten Dinge, die man auf der Neonatologie lernt ist es, dass Sauberkeit und Körperhygiene für das Immunsystem von Frühchen besonders wichtig ist. Jeder kleine Keim kann den kleinen Kämpfer schwächen, wo er doch die Kraft gerade in der Anfangszeit so dringend braucht. Doch was gilt es wirklich zu beachten und wie lange ist oberste Vorsicht geboten? Wie oft soll man ein Baby baden und ist es ratsam Shampoo oder Seife zu benutzen? Genau auf diese Fragen möchte ich in diesem Beitrag eingehen und euch über meine Erfahrungen berichten. 

Allgemeines zum Thema

Auf der Neonatologie wurde mir damals gesagt, dass man ein Baby 2x wöchentlich baden sollte. Dabei kann auf Shampoo oder sonstige Mittelchen verzichtet werden, sie sind einfach nicht notwendig. Die Babyhaut ist zu Beginn noch hochsensibel und braucht nicht mehr als reines Wasser. 

Bestenfalls könnte man dem Badewasser einen Schuss Muttermilch zugeben (es gibt kein zu viel oder zu wenig aber ungefähr 20ml wären ein guter Maßstab). Diese ist nämlich nicht nur die beste Nahrung fürs Baby, sondern auch ein absolutes Heilmittel für z. B. trockene Babyhaut. Nicht umsonst wird die Muttermilch oft als „das weiße Gold“ bezeichnet, denn es kann sehr vielseitig eingesetzt werden. Bei offenen Stellen, wunden Baby-Popos oder auch bei Entzündungen können ein paar Tropfen Muttermilch wahre Wunder bewirken. Auch ein paar Tropfen Olivenöl können dem Badewasser zugefügt werden. Ich muss jedoch ehrlich sagen, dass ich das nie versucht habe – ich empfand es nie als notwendig. 

Das Wasser sollte eine Temperatur von 37° Grad haben und wickelt man Babys in Tücher, Windeln oder Waschlappen ein, dann gefällt ihnen das besonders gut. Sie fühlen sich dann geborgen, wie damals im Mutterleib. Außerdem lieben es Frühchen, mit den Füßen oder Händen den Wannenrand zu berühren. Die Abgrenzung hilft ihnen, sich nicht verloren zu fühlen und auch das vermittelt ihnen Geborgenheit und Schutz. Bitte beachtet auch, dass das Köpfchen eures Babys erst zum Schluss gereinigt werden sollte. Über den Kopf kühlen sie als erstes aus und es könnte ihnen dann relativ schnell kalt werden. Ein Heizstrahler über dem Wickeltisch wäre deshalb eine sehr gute Investition, damit euer Frühchen nicht friert und sollte unbedingt im Inventar Platz finden. 

Wenn das Baby älter wird

Ihr werdet es selber merken wenn euer kleiner Kämpfer in der Badewanne aktiver wird. Danach könnt ihr aufhören, eure Babys in Tücher zu wickeln. Sie beginnen dann die Zeit in der Badewanne mit Spielen, Toben und Plantschen zu verbringen – da kann es im Badezimmer schon mal sehr nass werden. Mein Sohn ist nun 11 Monate alt und nach wie vor verwende ich Shampoo nur in wirklich notwendigen Situationen (z. B. nach starkem Stuhlgang, Helmtherapie, starker Verschmutzung, etc.). 

Es gilt die Regel: so wenig waschen wie möglich, aber so viel wie nötig! D. h. dass euer Frühchen nicht jeden Tag gebadet oder geduscht werden muss, aber natürlich gibt es Situationen, nach denen man Babys unbedingt gründlich waschen sollte. Wenn euer kleiner Kämpfer älter wird, braucht es keine sterile Umgebung mehr – im Gegenteil: „Kinder müssen sogar mit Mikroorganismen in Kontakt kommen, um eine gesunde Darm- und Hautflora aufbauen zu können“ (Exner, 2018). 

Habt keine Angst

Eure Babys werden am Boden krabbeln, sie werden mit Sand spielen und sich alles in den Mund stecken, was sie in die Finger bekommen – bitte habt keine Angst davor und lasst eurem Kämpfer diesen Freiraum. Es ist unabdingbar für die motorische- und sensorische Entwicklung und wie gesagt, sollten sie mit Mikroorganismen in Kontakt kommen. Eure Kinder entwickeln so ein starkes Immunsystem und werden noch fitter für die Welt. 

Das erste Bad zu Hause

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als wir Dominik das erste Mal zu Hause gebadet haben. Ich hatte große Angst etwas falsch zu machen, dass er mir weg rutscht oder er auskühlt. Doch diese Angst war völlig unnötig, man bekommt so schnell ein gutes Gespür und die Instinkte sorgen sowieso in den meisten Fällen automatisch für den richtigen Umgang. 

Ruhe, Empathie und Liebe sollten dem Kind bei der Körperhygiene vermittelt werden, für die Kleinen ist es eine Zeit wie im Mutterleib und sie genießen diese in der Regel sehr. Bei uns war es zumindest so, aber natürlich gibt es Babys die das Baden nicht so sehr befürworten und mit Weinen ihren Ärger zum Ausdruck bringen möchten. Ich will euch die Angst nehmen – es wird nichts schief gehen und ihr werdet alles richtig machen! Das erste Bad ist eben ein Erlebnis für Eltern und Baby – auch eine sehr wichtige Zeit für den Aufbau einer guten Bindung. Am besten, beide Elternteile helfen zusammen und genießen gemeinsam die schöne Zeit, oder man holt sich Hilfe von Freunden oder Familie. 

User-Diskussion in der Standard

Wenn du den Kindern den Dreck ansiehst, dann mach sie sauber. Ansonsten gibt es dafür keinen Grund„, sagt Ashton Kutcher beim Podcast „Armchair Expert“ (der Standard, 2021). Bei der von der Standard veröffentlichten User-Diskussion könnt ihr euch auch noch Anregungen und Meinungen von anderen Elternteilen durchlesen. Körperhygiene wird sehr individuell gelebt und die Meinungen gehen dabei auch teilweise auseinander. Am besten, ihr bildet euch eure eigene Meinung und probiert einfach aus was ihr für richtig haltet. Habt ihr auch Tipps oder möchtet etwas dazu sagen? Ich freue mich wie immer sehr über Kommentare oder eure Nachrichten. Bis dahin, alles Liebe – eure Lisa. 

Foto: Photo by Fé Ngô on Unsplash 

 

Der erste Urlaub mit unserem Frühchen

Harte Wochen, Tage und Nächte habt ihr mit eurem kleinem Frühchen überstanden – wäre es da nicht mal absolut das Richtige, sich eine Auszeit zu nehmen? Ich sag es euch: JA, das wäre es! 

Spontan haben wir uns entschieden, mit zwei sehr guten Freunden ein paar Tage nach Kroatien zu fahren und es waren wunderschöne, unvergessliche Tage, die wir uns alle verdient haben. Wir haben viel erlebt, hatten so viele Sorgen wie noch nie zuvor und unser Leben hat sich völlig verändert. Vor unserem Dominik war uns Reisen sehr wichtig, wir haben viel gesehen und waren eigentlich fast immer unterwegs. Uns war immer schon bewusst, dass wir darauf nicht vollständig verzichten wollten, doch die Covid-Situation hat ja seinen Teil dazu beigetragen, dass es gar keine Alternativen gab. Unser eigentlich erster Urlaub wäre zu Weihnachten 2020 geplant gewesen und fiel dadurch leider ins Wasser. Die Sehnsucht war so groß, einfach mal abzuschalten und die Zeit als kleine Familie richtig zu genießen. Wir haben zwar auch einen großen Sommer-Urlaub geplant, aber diese paar Tage waren für uns unendlich kostbar – sie ließen uns mal verschnaufen …

Lass die Leute reden!

„Wird das lange Autofahren denn nicht zu anstrengend für euren Kleinen?“, „Tut ihr euch das wirklich an?“, „Er ist doch noch viel zu klein um Urlaub zu machen!“ Das sind nur ein paar der Aussagen, die wir vor unserem Urlaub sehr oft zu hören bekamen. Soll ich euch meine ehrliche Meinung verraten? Ich denke vieles ist reine Einstellungssache. Möglicherweise ist das Autofahren anstrengend – wenn wir es aber nicht versuchen, dann werden wir es nie wissen. Das war unsere Devise und wenn Baby eine Auszeit braucht, dann machen wir einfach Pause! Wir haben kein Problem damit, mal bei einer Raststätte Halt zu machen, einen Kaffee zu trinken und Baby krabbeln zu lassen. Irgendwie kommt da ja auch schon Urlaubsfeeling auf. 

Man sollte einfach locker an die Sache ran gehen, man kennt sein Baby und weiß ganz genau was es braucht. Natürlich kann es sein, dass die Fahrt etwas anstrengend wird und bitte nicht falsch verstehen, natürlich gibt es Kinder, die einfach nicht gerne so lange im Auto sitzen. Aber ich möchte damit nur sagen, dass man keine Angst davor haben sollte, es einfach mal zu versuchen. Wenns nicht geht, dann war es eine Erfahrung mehr. Es gibt auch in der Nähe wunderschöne Urlaubsmöglichkeiten. Macht euch aber bitte nie was draus, was die anderen euch sagen! Gut gemeinte Tipps und Ratschläge sind zwar meistens super-nett gemeint und oft ist auch was dran, aber das muss nicht für euer Baby gelten. Macht eure eigenen Erfahrungen und probiert einfach was aus!

Die Planung macht’s, aber nicht übertreiben!

Ein Urlaub mit Baby gehört natürlich etwas anders geplant, auch das war eine neue Erfahrung. Mein Mann und ich waren meistens nur mit einem Rucksack unterwegs, wir hatten immer nur das Nötigste mit und brauchten nicht sonderlich viel. Mit Baby sieht die Welt natürlich ganz anders aus.  Spielsachen, Badesachen, Sonnenschirm, Medikamente, etc. sind nur wenige der Dinge, die plötzlich Platz im Koffer finden mussten. Natürlich das ganze Essen nicht vergessen und alles was Baby zum Einschlafen braucht – die Rituale sollen ja trotzdem weiterhin gepflegt werden. 

Bitte beachtet aber eines: vergesst nichts wichtiges, nehmt aber nur das Notwendigste mit! Euer Baby braucht keine 25 Spielsachen, denn am meisten Freude haben sie ohnehin mit dem Unbekannten wie z. B. den Steinen am Strand, einer Gießkanne oder einem Löffel. Es gibt auch eigentlich in fast allen Ländern der Welt Läden, wo ihr alles bekommt was ihr braucht, angefangen bei Lebensmitteln bis hin zu Windeln, Kleidung, und Co. Weiter unten findet ihr trotzdem zur Orientierung eine kleine Checkliste, was beim Urlaub mit Baby nicht fehlen sollte. 

Urlaub am Meer

Ich habe lange überlegt wie unser Baby richtig am Meer plantschen kann. Wir haben ihn zwar manchmal ins Wasser mitgenommen, jedoch war es schon extrem kalt. Dann hatten wir die Idee, ein kleines Schlauchboot als Plantschbecken zu verwenden. Als wir in der Früh unsere Sachen zum Strand brachten, haben wir dieses gleich mit Wasser befüllt und natürlich erhitzt sich das dann total schnell. Nach ca. einer Stunde hat es bereits eine sehr angenehme Temperatur fürs Baby. Wir haben dafür Meerwasser verwendet, da es ja sehr gut für die sensible Babyhaut ist und unser kleiner Kämpfer nach seiner Geburt leider leicht unter Neurodermitis gelitten hat. 

Überzeugt euch selbst!

Braucht ihr auch schon dringend Urlaub? Dann macht ihn einfach! Wenn ihr euch unsicher seid, dann denkt positiv, es wird alles gut gehen, wenn ihr euch nicht zu sehr auf einen konkreten Plan versteift. Eine Sightseeing Tour ist vielleicht nicht grad das Richtige, aber ein Entspannungs-Urlaub tut euch allen gut. Ihr habt viel mit eurem kleinen Kämpfer erlebt, hattet eine wunderschöne aber trotzdem harte Zeit und die Tage werden euch gut tun, dass alles einmal etwas zu verdauen und die Zeit als Familie zu genießen. Wenn ihr Fragen habt, oder eure Erfahrungen mit uns teilen möchtet, dann sehr gerne! Ich freue mich über eure Kommentare oder persönliche Nachrichten! 

 

Foto: Photo by Christof W. on Unsplash

 

Urlaubs Checkliste für Frühchen

  • Fläschchen
  • Milchpulver
  • Hipp Gläser
  • Brei-Pulver
  • Teller, Löffel
  • Lätzchen
  • Snack für Zwischendurch (Reiswaffeln, Hirsestangen)
  • kurze Hosen
  • lange Hosen
  • T-Shirts
  • Westen, Pullover
  • Socken
  • Pyjamas
  • Decke
  • Leintuch
  • Medikamente
  • ggf. Öle
  • Cremen
  • Sonnencreme 50+
  • After-Sun
  • Babyphone
  • 4-5 Spielsachen
  • 1-2 Bücher
  • Stofftiere (zum Schlafen?)
  • Zahnbürste
  • Waschlappen
  • ggf. Handtuch
  • Sonnenschirm
  • Schlauchboot/Plantschbecken
  • Schwimmreifen
  • Picknickdecke
  • Badewindeln
  • Sonnenhut
  • Buggy
  • große Badetasche
  • Babytrage

Achtung: Natürlich wird euer Baby noch Sachen brauchen, die nicht auf der Liste stehen. Diese soll nur eine Orientierung und kleine Hilfe für euch sein und betrifft auch eher den Urlaub am Meer bzw. in wärmeren Regionen. 

Babys erstes Fieber: keine Panik

Wenn das Baby das erste Mal fiebert, kann schnell mal Panik ausbrechen. Vor allem beim ersten Kind weiß man noch nicht wirklich, wie man darauf reagieren soll oder was man tun kann. Zumindest war es bei mir so, als mein Sohn zum ersten Mal erhöhte Temperatur hatte und einfach nicht er selbst war. Dabei ist Fieber eigentlich etwas ganz natürliches und zeigt lediglich, dass der kleine Kinderkörper seine Abwehrkräfte aktiviert um dem Vermehren von Viren oder Bakterien entgegen zu wirken. Deshalb ist Fieber nicht immer gleich schlecht und man sollte nicht sofort mit fiebersenkenden Maßnahmen reagieren. 

Doch wann ist Fieber Fieber? 

Ab 37,5° hat das Kind erhöhte Temperatur und ab 38,5° spricht man von Fieber. Es gibt verschiedene Möglichkeiten darauf zu reagieren, jedoch sollte man zuerst mal das Baby beobachten. Wie verhält es sich? Wirkt er kränklich und unzufrieden? Oder erkennt man an seiner Art gar keine Veränderung? Eltern erkennen am besten die Anzeichen ihrer Kinder und wissen auch, ob es Verhaltensweisen an den Tag legt, die nicht dem Charakter des Babys entsprechen. Wenn dein kleiner Kämpfer nicht krank wirkt, dann kann man zuerst versuchen mit Ölen oder Hausmittel das Fieber zu senken. Dafür bieten sich zum Beispiel feuchte Wadenwickel an, nasse Tücher für die Stirn oder Holunderblütentee (sofern Ihr Kind schon Tee trinkt). Ab 38,5° ist es jedoch empfehlenswert, den Kinderarzt zu konsultieren und Rat einzuholen. 

Fieberzäpfchen

Bei Fieber können Fieberzäpfchen eingesetzt werden, diese sind in der Apotheke erhältlich und werden in den After des Babys eingeführt. Bitte darauf achten, dass das Zäpfchen so weit eingeführt wird, bis es mit der Fingerspitze nicht mehr ertastet werden kann. Es empfiehlt sich auch, es vor der Anwendung etwas in der Hand aufzuwärmen, sodass es gleitfähiger wird. Fieberzäpfchen wirken fiebersenkend und werden auch bei Schmerzen der kleinen Kämpfer eingesetzt (zum Beispiel nach Impfungen oder beim Zahnen), aber natürlich sollten sie nur verwendet werden, wenn es wirklich notwendig ist. 

Keine Panik

Am wichtigsten ist bestimmt, dass Sie als Eltern keine Panik bekommen, wenn das Baby fiebert oder das Thermometer erhöhte Temperatur anzeigt. Kinder haben öfter Fieber als Erwachsene und so schnell es kommt, vergeht es auch meist wieder. Ihr Baby braucht nun vor allem Nähe, Ruhe und Zuwendung. Beobachten Sie ihr Kind und Sie werden als Eltern erkennen, ob es wirklich krank ist oder ob andere Beschwerden (z. B. die Zähne) der Auslöser ist. Wenn Sie sich unsicher sind, konsultieren Sie ihren Kinderarzt oder suchen Sie sich Rat bei anderen Eltern. Egal ob Frühchen oder nicht, jedes Baby bekommt früher oder später mal Fieber und bei Frühchen handelt es sich um eine natürliche Abwehrfunktion des Körpers. Sie brauchen viel Zeit und Geduld, ist Ihr kleiner Kämpfer wirklich krank, dann wird er qängelig sein und die Nächte können kürzer werden. Ihr Baby braucht ganz viel Liebe und Ruhe, auch Rituale können sich kurzzeitig verändern, da Kinder einfach mehr Schlaf brauchen. Diese Zeit wird vergehen, bleibt stark! 

 

Foto: Photo by Sabine van Straaten on Unsplash

Darf ich vorstellen: Bruno der Bär

Heute möchten wir euch den besten Freund unseres kleinen Kämpfers vorstellen: Bruno den Bären. Er begleitet uns bereits seit Beginn der Schwangerschaft und ist jetzt ein wichtiger Teil unserer Familie. Er hat alles miterlebt und unser Frühchen liebt seinen Bären heute über alles. 

Wer ist Bruno? 

Bruno ist der Teddybär von unserem Sohn. Er heißt deshalb Bruno, weil mein Mann den Namen liebt und ich fand, dass das doch irgendwie ein Bärenname ist. Damit der Name nun in unserer Familie Platz fand, haben wir uns für unseren Bruno-Bären entschieden. Ja – ich stehe grundsätzlich auf Kuscheltiere und liebte es selbst als Kind, mich an sie zu kuscheln. Wir haben den Bären bereits seit Beginn der Schwangerschaft und er bekam sofort einen Platz in unserem Bett. Warum? Weil wir wollten, dass er unseren Geruch annimmt und unser Baby dann immer Mama und Papa riecht. Dies beruhigt Babys in Stresssituationen und sie fühlen sich wohl und geborgen. 

Bruno hat viel erlebt

Der Teddybär hat die ganze Geschichte unseres Frühchens miterlebt. Schon bei der Sectio wartete er im Kreiszimmer auf uns und war bereit, nun in das Bettchen unseres Babys zu wandern. Da unser Dominik noch sehr stark auf Keime reagiert hat und in den Inkubator kam, musste er jedoch leider noch ca. 1 Woche darauf warten. Doch als es soweit war, wanderte Bruno sofort zu unserem Sohn ins Bett und kuschelte sich immer an ihn. Es war uns wichtig, dass er sich an den Bären gewöhnt und das funktionierte super. 

Heute erlebt Bruno den ganzen Alltag mit unserem kleinen Kämpfer. Sie spielen gemeinsam, schlafen im gleichen Bett und bei jedem Ausflug ist er dabei. Wenn wir raus gehen und es ist kalt, dann wird auch Bruno eine kleine Mütze aufgesetzt. Das Muttermal, das mein Sohn am Bauch hat, wurde auch Bruno aufgestickt, damit er immer mit unserem Dominik mitfühlen kann. Hatten wir Termine im Krankenhaus, dann bekam auch Bruno einen Verband oder ein Pflaster aufgeklebt. 

Was gibt es zu beachten?

 

Kauft mehrere Stück

Wenn auch du dir für euer Baby so ein Lieblings-Kuscheltier wünscht, dann empfehle ich euch, davon gleich 2-3 Stück zu kaufen. Dominik hat einen Bruno immer im Bett und der andere ist tagsüber bei ihm. Natürlich sollten beide völlig gleich aussehen, das Baby sollte keinesfalls den Unterschied erkennen. 2-3 Kuscheltiere sind aber deshalb praktisch, denn wenn einer z. B. in der Waschmaschine ist, dann werdet ihr ein Problem haben, sobald euer Baby nicht mehr ohne einschlafen kann. 

Unbedingt vor der Verwendung waschen

So wie auch die Babykleidung, sollte das Kuscheltier unbedingt vor der Verwendung einmal gewaschen werden um Keime und Bakterien abzutöten. Beachte dafür unbedingt die Hersteller-Empfehlungen. 

Achte auf gute Qualität

Es ist ganz wichtig bei diesem wichtigen Kuscheltier auf gute Qualität zu achten. Es wird die Zeit kommen, wo sich euer Baby das Tier in den Mund steckt oder es schnell mal in die Tasche gestopft wird. Wenn das Kuscheltier Haare verliert oder Giftstoffe enthalten sind, kann das sehr gefährlich sein. 

Die Größe

Ich empfehle euch ein nicht zu großes Stofftier zu wählen. Denn manchmal möchtest du den Bären vielleicht in deine Tasche packen oder sie im Kinderwagen verstauen. Ein riesiges Kuscheltier ist sehr unpraktisch und hat oft einfach keinen Platz. Beachte immer, dass das Kuscheltier ein Teil eures Baby werden soll. 

 

Foto: Photo by Myriam Zilles on Unsplash

Stillen bei Frühchen – was so gesund ist ist nicht immer einfach

Stillen – oh ja, Stillen ist wohl eines der polarisierendsten Themen aller Frühchen Mütter. Jeder weiß, wie gesund es ist, wenn die Babys die mit der gesunden Muttermilch gefüttert werden. Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die das Frühchen, bzw. grundsätzlich Babys brauchen: mehr Kohlenhydrate, Antikörper, weniger Phosphor, Vitamine A/C/D und K, Omega 3 Fettsäuren und sie ist verdaulicher als PRE-Nahrung oder Kuhmilch. Eltern wissen das – trotzdem ist das Stillen nicht immer so leicht, schon gar nicht bei Frühchen.

Frühchen haben grundsätzlich Probleme mit der Saug-Schluck-Koordination, d. h. dass selbst ein gut geformter Sauger oft nicht von den Babys akzeptiert wird. Das Saugen an der Brust fällt den Kindern dann oft noch schwerer, denn sie müssen sich anstrengen, um an ihre Nahrung zu gelangen. Wenn dann beim Stillen noch relativ wenig Milch kommt, dann führt es oft dazu, dass die Frühchen zu wenig Milch erwischen. Genau das ist es, was Eltern unbedingt vermeiden möchten. Schließlich ist das größte Ziel bei den kleinen Kämpfern die Gewichtszunahme.

Auch ich wollte unbedingt Stillen, ich hätte mir auch nie gedacht, dass es bei mir nicht funktionieren könnte. Ich weiß auch im Nachhinein nicht, warum ich mir das so gedacht habe, denn man kann es wirklich nie sagen woran es liegt, ob es funktioniert oder nicht. Mein Sohn war anfangs viel zu schwach, er schaffte es nicht einmal vom Fläschchen zu trinken, das Saugen an der Brust war für ihn vergleichbar mit einem Marathon – es war einfach zu anstrengend. Die Schwestern und Ärzte sprachen mir aber immer Mut zu und so hatte ich immer Hoffnung, dass es mit dem Stillen doch noch etwas wird. 7 Wochen habe ich Milch abgepumpt und alles getan, damit mein Baby die nahrhafteste Säuglingsmilch bekommt, die es gibt. Immer wieder versuchte ich ihn anzulegen, doch er schaffte es einfach nicht und so war das Thema Stillen für mich ein ständiger Begleiter. 

Nicht die Nerven verlieren!

Ich war so traurig, ich wollte unbedingt stillen. Man hat schließlich als Frühchen Mutter sowieso das Gefühl, dass man viele wichtige Bindungsmomente versäumt hat. Das Stillen war für mich so wichtig, weil ich diese so wichtige Zeit zumindest damit aufholen wollte. Dann kommt auch noch der Druck von außen dazu, so viele Ratschläge: versuch es unbedingt, Muttermilch ist das beste was es gibt und jeder kann stillen – diese Sätze habe ich so oft gehört. Aber nein – so ist es nicht, denn manchmal soll es einfach nicht sein. Man muss dann für sich den entscheidenden Moment finden, an dem man akzeptiert, dass es nichts wird. Dass das Baby ein Fläschchen lieber hat als die Brust. Auch ein Fläschchen hat Vorteile, denn zumindest die Gewichts- und Trinkkontrolle ist da natürlich leichter nachzuvollziehen.

Eine Alternative: Abpumpen

Ich habe lange abgepumpt, so lange, bis ich es zeitlich nicht mehr schaffte. Meine Milch wurde immer weniger, doch die Trinkmenge erhöhte sich von Tag zu Tag. Auch mein Frühchen wurde aktiver und somit die Zeit abzupumpen immer kürzer. Meine Nerven lagen oft blank und ich wollte es so sehr, schaffte es aber nicht. Ich habe mir immer gedacht, so lange ich noch ein wenig Milch habe, muss ich weitermachen. Aber wie es mir dabei psychisch ging, habe ich völlig ausgeblendet. Doch das ist nicht der richtige Weg! Als Mama muss man fit, und zu 100% da sein und psychische Belastungen jeder Art sollten vermieden werden.

Eines Tages habe ich dann für mich die Entscheidung getroffen, dass ich es einfach nicht mehr schaffe und eingesehen, dass ich alles getan habe. Ich habe mir gesagt, dass ich trotzdem eine gute Mutter bin, auch wenn ich dem Abpumpen ein Ende bereite. Ich habe mich entschieden, abzustillen. Eine sehr schwere Entscheidung. Eine der schwersten wahrscheinlich. Doch die richtige für mich und auch für meinen Sohn! Ab dem Tag, als ich diese Entscheidung getroffen habe, ging es mir so gut, ich fühlte mich so frei und eine riesengroße Last war von mir gefallen. Auch meinem Frühchen tat das gut, auch er war entspannter und wirkte glücklicher – das Thema Stillen wurde Geschichte.

Lass dich nicht verunsichern!

Man lässt sich von außen einfach sehr irritieren und die oft gut gemeinten Ratschläge sind manchmal Gift. Schließlich weiß jeder, dass Stillen toll ist, aber trotzdem funktioniert es halt einfach manchmal nicht. Als Eltern tut man was man kann, aber man muss manchmal auch einsehen, dass nicht alles nach Plan verläuft. Auch PRE-Nahrung ist schon sehr nährhaft und die Kontrolle der Trinkmenge vor allem bei Frühchen ein riesiger Bonus. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin ein absoluter Still Fan und wollte es selbst immer unbedingt, doch man kann es nicht erzwingen und sobald man merkt, dass es auf die Psyche geht, sollte man auch wiedermal an sich selbst denken.

Dein Baby hat nichts davon, wenn seine Mama nur noch mit Milch abpumpen beschäftigt ist und keine Zeit mehr für irgendetwas hat. Lasst euch nicht den Mut nehmen eure Meinung zu vertreten, wenn es nicht mehr geht, dann fühl dich nicht schlecht. Du bist die Mutter und es ist ganz alleine deine Entscheidung, ob du es weiter versuchst, weiter abpumpst oder auf PRE-Nahrung umstellst. Keiner hat das Recht dir Vorwürfe zu machen oder sich einzumischen. Jede Mama will das Beste für ihr Baby und so triffst auch du die richtige Entscheidung. Glaub an dich!

 

Foto: Photo by Luiza Braun on Unsplash

Welche Frühchen Artikel man wirklich brauchen kann

Du bist im Krankenhaus und im besten Fall, hast du noch etwas Zeit, dich auf das Kommende vorzubereiten. Doch welche Artikel kann man wirklich für ein Frühchen brauchen? Standard Windeln-, Schnuller und Gewand sind viel zu groß für die Kleinen, vieles benötigst du noch nicht, vieles ist absolut zu empfehlen.

Meine Packliste

Es war mir ein großes Anliegen, in meinem Blog eine Kategorie einzubauen, in welcher ich Artikel anführe, die echt wichtig für die Frühchen sind (siehe Menüpunkt Packliste). Ich beschreibe darin auch, warum diese nützlich sind und wo du sie kaufen kannst. Als ich noch im Krankenhaus war, hat mir nämlich genau das gefehlt. Ich wollte Tipps, etwas tun und alles besorgen, konnte es aber nicht. Denn ich wusste gar nicht, was ich genau brauchte und das machte mich fertig. Diese Traurigkeit hatte aber auch etwas gutes – die Idee für meinen Blog war geboren. Ich hoffe, dass ich euch mit meiner Packliste helfen kann, viele dieser Artikel waren für uns wirklich extrem hilfreich und nützlich.

Wenn nicht unmittelbar in der Familie- oder im Freundeskreis Frühchen geboren wurde, dann weiß man nicht was wichtig ist. Man kennt sich nicht aus und solche Tipps bekommt man nur von Frühchen Eltern. Auch die Krankenschwestern wussten vieles nicht, denn den Alltag mit Frühchen erlebt man nur selbst. Macht euch keinen Stress, das wichtigste was die Kleinen zu Beginn brauchen sind Liebe, Zuneigung, Ruhe und die Eltern. Aber man hat einfach selbst, zumindest ging es mir so, ein besseres Gefühl wenn man schonmal alles zu Hause hat. Auch wenn man die Hälfte davon evtl. gar nicht braucht.

Frühchenläden

Es gibt einige nette Frühchenläden in Wien, dort findet man alle Artikel die man fürs Frühchen braucht. Viele der von mir beschriebenen Artikel fand ich nur auf Amazon, die meisten Drogerie- und Lebensmittelmärkte bieten diese nicht an und wenn Wien nicht unmittelbar in der Nähe ist, sind die Möglichkeiten oft begrenzt. Als frisch gebackene Eltern bzw. im Krankenhaus hat natürlich auch der Online-Handel seine Vorteile. Allerdings möchte ich euch unbedingt auf die Frühchenläden in Wien hinweisen, ich finde es toll, dass es solche Geschäfte gibt und ein Besuch lohnt sich.

 

Foto: Photo by Jordan Nix on Unsplash