Schon recht früh wurde bei unserem Dominik Plagiocephalus (eine Kopfverformung) diagnostiziert, welche zuerst mit Physiotherapie behandelt wurde. Die Therapeutin hat uns dann einen Kopf-Scan empfohlen und aufgrund nicht-normgerechter Werte, wurde uns eine Helmtherapie nahe gelegt. Obwohl ich weiß, dass es viel schlimmeres gibt, hat mich diese Diagnose wieder etwas aus der Bahn geworfen. Ich wollte nach all den Startschwierigkeiten endlich, dass alles „normal“ verläuft. Nach reiflicher Überlegung haben mein Mann und ich uns für die Helmtherapie entschieden und in diesem Beitrag möchte ich euch über unsere Erfahrungen und Gedanken berichten.
Vor der Diagnose
Grundsätzlich hatten wir einen tollen Start in den Tag – unser Frühchen bekam morgens das letzte Mal seine Eisentropfen. Wir dachten, dass nun unsere Frühchen-Historie endlich der Vergangenheit angehört und wir alles was dazu gehört überstanden hätten. Am Nachmittag hatten wir unseren Termin für den Kopf-Scan, den ich aber nicht wirklich mied, denn ich und auch mein Mann hatten nicht das Gefühl, dass die Verformung schon so weit fortgeschritten war. Leider haben wir uns da getäuscht!
Kopf-Scan
Uns wurde eine Helmtherapie empfohlen, es wurde mir genau erklärt, was es zu beachten gilt und was passieren könnte, würden wir nicht mit der Therapie starten. Das Kiefer könnte sich verschieben und unser Baby könnte Rücken- sowie Nackenbeschwerden bekommen. Auch der Gleichgewichtssinn könnte beeinträchtigt werden, da sich die Ohren schon etwas verschoben haben. Nach Rücksprache mit meinem Mann haben wir uns gemeinsam entschieden, mit der Therapie zu starten. Wir wollten die oben genannten Risiken nicht eingehen und haben den Versuch gewagt.
Der Start in die Helmtherapie
Dominik war zu diesem Zeitpunkt ca. 6 Monate alt (korr. Alter). Wir bekamen den Helm ca. 3 Wochen nach dem Kopf Scan am 10. Mai 2021. Wir wurden äußerst gut beraten, bekamen Zeit uns an den Helm zu gewöhnen und es wurde auch gleich nachgebessert, wo er noch zu eng sitzte. Zu diesem Zeitpunkt habe auch ich bereits verarbeitet, was uns bevorsteht. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich dafür eine gewisse Zeit brauchte. Nicht weil mich der Helm per se störte, sondern weil ich eine unglaubliche Angst davor hatte, dass mein Sohn Schmerzen haben könnte. Er ist ein so fröhlicher und aufgeschlossener Junge, ein Sonnenschein, der einem immer ein Lächeln schenkt. Meine Angst war sehr groß, dass sich diese Eigenschaften durch das Tragen des Helmes verflüchtigen könnten.
Ich hatte Angst
Auch die ersten Tage hatte ich noch diese Angst. Es war extrem heiß, Dominik schwitzte so sehr am Kopf und er war irgendwie nicht er selbst. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich nicht weiß, ob das vielleicht andere Gründe hatte. Zu dem Zeitpunkt bekam er gerade zwei Zähne und wir zogen um. Den Stress war unser Sohn aufgrund der Covid-Situation so gar nicht gewöhnt. Möglicherweise war auch das der Grund für seine etwas unruhige Stimmungslage. Ich hoffte zumindest, dass nicht der Helm die Ursache war, weil ich wusste, dass uns dieser noch einige Wochen oder Monate begleiten würde.
Tag 3
Heute ist Tag 3 und das Wetter ist sehr mies, es ist regnerisch und kalt draußen. Aus diesem Grund wollte ich heute versuchen, den Helm wirklich konsequent zu tragen und zu sehen, ob die quengelnde Art vielleicht auch von der Hitze kam. So war es dann auch – der heutige Tag verläuft wesentlich besser als die letzten beiden und ich merke, dass er heute gar kein Problem mit dem Helm hat. Der heutige Tag hat mir sehr geholfen, mich an die Situation zu gewöhnen. Ich denke, dass ein paar regnerische Tage zu Beginn ganz gut sind, damit sich Dominik an den Helm gewöhnen kann.
Die Entscheidung war richtig!
Ich werde euch mit einem weiteren Blog-Eintrag in ein paar Wochen am laufenden halten und euch erzählen wie es läuft. Es war mir wichtig, euch meine momentane Gefühlslage anzuvertrauen und ehrlich zu euch zu sein. Als Mama will man immer das Beste für sein Baby und handelt so, wie man es für richtig hält. Ich bin mir ziemlich sicher, dass unsere Entscheidung die richtige war, auch wenn es uns am Anfang etwas schwer gefallen ist, dies zu akzeptieren. Ich bin sehr gespannt auf die nächsten Tage und Wochen und werde euch auf dem Laufenden halten.
Wenn ihr schon Erfahrungen mit der Helmtherapie gemacht habt, dann freue ich mich sehr über eine Nachricht oder ein Kommentar!
Foto: Jimmy Conover on Unsplash