In meinem heutigen Blog Beitrag möchte ich auf das Thema tiergestützte Pädagogik eingehen und welchen Mehrwert Frühchen davon haben können. Ich habe Kontakt mit der Expertin Bernadette Heilingbrunner aufgenommen, denn die Sozialpädagogin bietet tiergestützte Pädagogik mit Pferden an und weitet ihr Angebot gerade auch auf weitere Tierarten aus. Ich habe die liebe Bernadette getroffen und lange mit ihr geplaudert. Dabei hat sie mir erzählt was sie macht und ich war völlig begeistert von ihrer Arbeit. Im Folgenden werde ich euch berichten, was man unter pferdegestützter Tierpädagogik versteht und welche Ziele Bernadette bei ihrer Arbeit verfolgt.
Pferdegestützte Tierpädagogik – was ist das überhaupt?
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich persönlich anfangs nicht wirklich wusste, was man unter dem Begriff tatsächlich versteht (ja – und das als angehende Pädagogin!) und wollte dem Thema deshalb unbedingt nachgehen. Die Sozialpädagogin Bernadette Heilingbrunner ist Expertin in ihrem Bereich und hat schon diverse Schulungen und Ausbildungen abgeschlossen, bevor sie sich mit Bernis Tierpädagogik selbstständig gemacht hat.
Sie hat mir erklärt, dass es das Ziel der tiergestützten Pädagogik ist, Tiere und die Natur mit dem Menschen zu verbinden. Es gibt dabei keine Altersgrenzen, jeder Mensch kann von dieser Zusammenarbeit in unterschiedlichen Formen profitieren. Neue Sichtweisen können gewonnen werden und die tierische Unterstützung hilft dabei, über sich selbst hinaus zu wachsen. Vor allem Kinder sind häufig großem Druck ausgesetzt, insbesondere Frühchen aufgrund ihrer Geschichte manchmal noch mehr. Die Arbeit mit Tieren kann ihnen helfen, ein Selbstvertrauen und –Bewusstsein zu entwickeln, das ihnen ihren gesamten Lebensweg erleichtern wird.
Tiergestützte Pädagogik ist keine Therapieform!
Nicht zu verwechseln ist tiergestützte Pädagogik mit einer Therapie. Der Unterschied liegt darin, dass bei einer Therapie ein Krankheitsbild, eine Störung oder eine Verzögerung diagnostiziert wurde. Bei der Arbeit mit tiergestützter Pädagogik jedoch muss keine Diagnose vorliegen, es kann mit allen Kindern gearbeitet werden, auch zum Beispiel zur weiteren Förderung von Stärken.
Die Frühchen Vergangenheit ist bei der pferdegestützten Pädagogik nicht wichtig
Auf meine Frage hin, ob sie auch spezielle Angebote für Frühchen anbietet, war ich von der ihrer Antwort besonders angetan. Nämlich: „Ich habe schon viele Kinder betreut, es waren auch viele Frühchen dabei. Ich habe aber nie speziell nachgefragt, weil für meine Arbeit die Vergangenheit der Kinder nicht wichtig ist. Ich hole sie da ab wo sie stehen und jedes Kind ist individuell.“ – und das ist genau das, was Frühchen Eltern doch gerne hören, oder 🙂 ? Dass sie genauso behandelt werden wie alle anderen Kinder auch, mit gleichen Chancen und gleichen Möglichkeiten, völlig wertfrei. Als Pädagogin hat Bernadette ohnehin ein Auge für die Stärken und Schwächen der Kinder. Sie erkennt sofort, ob Entwicklungsverzögerungen oder –Auffälligkeiten vorliegen und kann die Kinder dementsprechend unterstützen und sie an der Hand nehmen.
Leistungsdruck ist fehl am Platz
Leistungsdruck hat bei ihren pferdegestützten Trainings keinen Platz, die Kinder müssen auch keine Vorerfahrungen mitbringen. Mit einem herzhaften Lachen hat mir Bernadette davon berichtet wie schön es ist, wenn sich das Kind auf ein Pferd setzt und es sofort zu lächeln beginnt. Pferde sind absolut wertfrei, Vorurteile gibt es bei ihnen nicht und genau das tut Kindern irrsinnig gut. Pferde achten ganz genau auf die Körpersprache der Menschen. Wenn ein Kind wenig Selbstbewusstsein hat, traurig oder besorgt ist, dann spiegelt das Pferd das Verhalten wider. So kann es dabei helfen, Gefühle besser zu regulieren und wahrzunehmen. Bernadette hilft den Kindern mit ihren Emotionen umzugehen, eine gute Haltung zu entwickeln und auf sich stolz zu sein. Sie sollen ihre eigene Persönlichkeit leben dürfen, sich gut fühlen so wie sie sind und ein gutes Selbstbewusstsein erlangen.
Das Angebot von Bernis Tierpädagogik
Zurzeit bietet die Pädagogin zwei Arten von Trainings an:
1. Zauberpferdestunden
Diese gibt es als Einzel-, Gruppen- und Familienstunden, wobei sie natürlich bei Einzelstunden am besten auf das jeweilige Kind eingehen kann. Unter einer Zauberpferdestunde versteht man eine Lolino-Reitpädagogikeinheit und dabei dürfen die Kinder in eine fantasievolle Welt rund ums Pferd eintauchen. Sie bekommen die Möglichkeit, spielerisch mit dem Pferd etwas Neues zu entdecken, ihre Neugierde zu stillen und die Pferdewelt besser kennenzulernen. Dabei dürfen sie in eine magisch abenteuerliche Geschichte eintauchen und mit dem Pferd spielen, es führen und sich von ihm tragen lassen. Das gemeinsame Vorbereiten der Pferde, Begrüßung, Spiele, das Reiten und danach auch das Versorgen sowie Verabschieden der Tiere, gehört bei den Zauberpferdestunden dazu.
2. Pferdegestütztes Training für Erwachsene
Dabei hilft Bernadette jungen Frauen durch die Kraft und Energie der Pferde wieder Lebenslust und –Freude zu entwickeln. Außerdem kann die Arbeit mit Tieren dem Menschen oftmals auch helfen, Entscheidungen zu treffen bzw. sich in ihren Entscheidungen sicherer zu fühlen, oder andere persönliche Probleme aufzuarbeiten. Auch Müttern, die schwer mit der Frühchen Situation ihres kleinen Kämpfers umgehen können, kann die Arbeit mit Pferden eine große Stütze sein.
Ein Tag für die ganze Familie
Die genannten Familienstunden finde ich persönlich besonders toll, denn auch Eltern können mit ihren Kindern gemeinsam Pferdestunden absolvieren. So profitieren alle von der Energie der Pferde generell und außerdem hat man einen wunderschönen Tag als Familie verbracht. Oft ist das beste Mittel, einfach mal dem Alltag zu entfliehen und sich Zeit für die Familie zu nehmen! Die Kinder lieben es, wenn Eltern bei den Aufgaben mitmachen und sie stolz präsentieren dürfen, was sie bereits gelernt und geschafft haben.
Alle Kinder profitieren von der Arbeit mit Tieren
Egal ob bei Kindern soziale, kognitive, oder motorische Entwicklungsverzögerungen vorliegen, die Pädagogin arbeitet mit allen Kindern und ist sich auch sicher, dass alle von der Arbeit mit Pferden profitieren können. Feedbacks von Eltern waren unter anderem, dass Kinder sich seit der Arbeit mit den Tieren besser konzentrieren konnten, in ihrem Gemüt ruhiger wurden und manche plötzlich wesentlich redefreudiger und offener wurden.
Wenn auch ihr euch näher mit der Thematik auseinandersetzen möchtet, oder ihr Fragen dazu habt, dann lasst es mich gerne in einer Nachricht oder in euren Kommentaren wissen. Werft auch gerne einen Blick auf die Homepage von Bernis Tierpädagogik. Bis bald und alles Liebe, eure Lisa