Helmtherapie

Update der Helmtherapie – was wir nach 9 Wochen sagen können

9 Wochen sind nun vergangen, seit unser Dominik mit der Helmtherapie gestartet hat. Wie in meinem ersten Beitrag versprochen, kommt hier nun ein kurzes Update wie es uns geht, was wir alles erlebt haben und wie der aktuelle Status bei unserem kleinen Kämpfer aussieht. 

Nach dem Start

Also wie ich euch ja geschrieben habe, war ich zu Beginn voller Sorge. Ich hatte so eine Angst, dass Dominiks Entwicklung darunter leidet, dass er vielleicht seine fröhliche Art verliert oder dass er Schmerzen hat. Wenn auch ihr diese Sorgen habt – ich kann euch beruhigen! Dominik hat sich von seinem Wesen gar nicht verändert, er ist nach wie vor ein genauso aufgeweckter Sonnenschein. Auch seine Entwicklung, vor allem nach seinem harten Frühchen-Start, verläuft absolut nach Plan. Unser Sohnemann hat sich total schnell an die neue Situation gewöhnt, er merkt es gar nicht mehr wenn er den Helm trägt. Auch motorisch erkenne ich absolut keine Veränderung, er ist genauso wie immer – als wäre der Helm gar nicht da. 

Der Helm bei Hitze

Ich möchte ganz ehrlich zu euch sein – natürlich ist es für Baby angenehmer, wenn es mit der Helmtherapie im Herbst, Winter oder auch im Frühjahr startet. Bei Hitze, und die haben wir ja immer Sommer sehr oft, ist die Therapie schon sehr mühsam. Dominik schwitzt immer extrem und ist dann auch meist schlechter gelaunt – verständlicherweise! Wir waren Mitte Juni auch in Kroatien in Urlaub, das war der ultimative Härtetest, denn unter 30 Grad hatten wir eigentlich nie. Ich habe es so gehandhabt, dass Dominik den Helm vormittags bis Mittag aufhatte, dann haben wir ihn für ein paar Stunden davon befreit. Beim Plantschen hätten wir in ohnehin runter geben müssen, denn nass sollte der Helm, aufgrund der Bildung eventueller Bakterien, nicht werden. Abends waren wir dann wieder sehr konsequent und auch nachts hatte unser Sohn den Helm immer auf. 

So hat das ganze dann sehr gut funktioniert und auch Dominik war mit der Lösung sichtlich zufrieden. Ich kann euch raten, hört auf euer Bauchgefühl! Wenn euch selbst extrem heiß ist, dann ist der Helm natürlich auch für euer Kind unerträglich. Bevor er dann darunter leidet ist es meiner Meinung nach besser, den Helm mal für eine Weile abzunehmen. Zwischendurch mal Helm und Kopf zu waschen und etwas abzukühlen wirkt wahre Wunder. 

Leider ein treuer Begleiter – übler Geruch

Vom ständigen Tragen und dem Schweiß, der sich absolut und egal bei welchem Wetter nicht vermeiden lässt, bildet sich ein ziemlich übler Geruch. Es ist sehr wichtig den Helm jeden Tag, evtl. sogar mehrmals, mit 70%igem Alkohol zu reinigen (bitte NIEMALS mit Wasser reinigen – Bakterienbildung!). Bestenfalls könnt ihr auch den Baby-Kopf mit Shampoo zu waschen. Ist euer Sonnenschein vom Haarewaschen nicht so begeistert, bieten sich auch gute Öle als Alternative an, um den Geruch etwas zu kompensieren. Nach einer Zeit aber riecht man es gar nicht mehr so richtig – oder man gewöhnt sich einfach nur daran … 

Hilfsmittel

Als wir mit der Therapie gestartet haben, bekamen wir einige Hilfsmittelchen. Ich möchte euch ein paar davon hier kurz erläutern, denn sie sind wirklich Gold wert. 

Heilwolle: Ihr findet die Heilwolle auch in meiner Packliste, da sie nicht nur bei Helmtherapie, sondern auch für andere Bereiche Anwendung findet. Wir haben sie benutzt, um Druckstellen zu vermeiden. Wenn unser Dominik wo eine rote Stelle bekam, haben wir den Helm sozusagen mit der Wolle „ausgepolstert“. Es handelt sich dabei um ein Naturprodukt, frei von jeweiligen Zusatzstoffen und ich kann sie euch wirklich wärmstens empfehlen. 

Wehwehchen-Öl: Wir haben auch ein so genanntes „Wehwehchen-Öl“ bekommen. Auch das haben wir verwendet, wenn Dominik Druckstellen bekommen hat. Es riecht nicht nur total gut, sondern wirkt auch Wunder. Die Rötungen waren sehr schnell weg und das Öl kann natürlich auch für jedes andere Wehwehchen benutzt werden. 

Schutzsalbe: Auch eine Schutzsalbe haben wir bekommen, diese haben wir ca. 2x in der Woche auf Dominiks Kopf aufgetragen. Sie dient zur Vorbeugung von offenen Stellen oder Rötungen. 

Wertvolle Tipps 

Ich möchte euch auch noch ein paar Tipps mitgeben, denn mit der Zeit macht man doch so seine Erfahrungen. Ich hätte mich gefreut, wenn mich darauf schon früher jemand hingewiesen hätte und möchte diese nun mit euch teilen:

  • Achtet bitte darauf, den Klettverschluss etwas zurück zu schneiden (wenn möglich) bzw. bei Kinderwagen, Kindersitz, und Co. Überzüge zu verwenden. Denn aufgrund des Kletters rauen sich die Stoffe auf und das sieht dann leider nicht mehr sehr ästhetisch aus.
  • Auch bei Decken, Leintüchern, etc. ist es sinnvoll auf glattes Material zu achten. Dominik bleibt nachts mit dem Helm oft am Leintuch oder an der Decke hängen (mit dem Klettverschluss) und wird dann meist wach. Du wirst nach der Zeit selbst merken, welche Stoffe leichter und welche nicht so schnell am Kletter hängen bleiben.
  • Verwende beim Reinigen des Helmes NIEMALS Wasser! Wenn du den Helm mit Wasser reinigst können sich Bakterien bilden (Schimmel!). Du kannst den Helm mit 70%igem Alkohol reinigen (frag in der Apotheke nach Reinigungsalkohol). Ich verwende dafür immer einen kleinen Lappen, den ich in Alkohol tränke und wische den Helm damit aus.
  • Achtung beim Brei essen! Sehr oft passiert es, dass das Essen nicht im Mund sondern irgendwo im Gesicht oder auf den Händen landet und schließlich am Helm. Wenn das passiert, dann bitte gleich reinigen, damit die Bakterien nicht einziehen können. 
  • Wenn euer Baby Fieber oder erhöhte Temperatur hat, dann bitte unbedingt den Helm abnehmen bis sich diese wieder reguliert hat! Am besten auch den Kinderarzt konsultieren. 
  • Erkundigt euch bitte gut bei eurer Krankenkasse, ob die Helmtherapie, oder zumindest ein Teil, übernommen wird. Sehr oft bekommt man diese Unterstützung, manchmal aber leider nicht. Bei Ablehnung kann man auch einen Unterstützungsfond bei der Krankenkasse beantragen. 

Fazit

Also ich bin wirklich ehrlich zu euch und mache euch auch nichts vor wenn ich sage, dass die Helmtherapie wirklich nicht so schlimm ist wie es zu Beginn scheint. Klar würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass es nicht manchmal etwas mühselig ist, vor allem bei glühender Hitze. Aber sobald sich euer Liebling an den Helm gewöhnt hat, dann ist es halb so wild und die Zeit vergeht wie im Nu! Wir haben gerade gestartet und schon sind 9 Wochen vorüber und der Fortschritt unseres Sohnemanns ist klar ersichtlich. Nicht nur für die Orthopäden, sondern auch für uns Eltern. Wir sind nach wie vor glücklich über unsere Entscheidung, die Helmtherapie zu starten war richtig. 

Denkt immer positiv und lasst euch nicht hängen! Schon sehr oft, war ich über den Kopfschutz extrem froh, denn den Kopf kann sich unser kleiner Kämpfer ja momentan nicht wirklich wo anstoßen. Ich hab mir immer gedacht, dass es vielleicht einfach so sein sollte. Vielleicht hätte sich Dominik einmal wo heftig den Kopf gestoßen und der Helm hat ihn beschützt. Wie auch immer man es sehen will, positive Gedanken machen die Sache einfach wesentlich leichter und erträglicher. Ich verstehe eure Sorgen absolut, der Start fiel mir auch nicht leicht. Doch die Zeit vergeht und euer Sonnenschein wird keinen Unterschied merken. Wenn ihr auch schon Erfahrungen gesammelt habt, oder ihr Sorgen, Ängste oder Fragen habt, dann freue ich mich über eine Nachricht oder ein Kommentar von euch! Sich in so einer Zeit auszutauschen ist so wertvoll und kann anderen in dieser Situation viel Kraft schenken. 

Alles Liebe!

 

Foto: Photo by Paul Hanaoka on Unsplash

8 Gedanken zu „Update der Helmtherapie – was wir nach 9 Wochen sagen können“

  1. Hallo, können Sie mir bitte sagen, welches Öl genau sie verwendet haben? (Wehwehchen Öl) Unser Sohn hat auch gerade mit der Therapie begonnen und neigt zu Neurodermitis. Liebe Grüße

    1. Hallo und vielen Dank für deinen Kommentar 🙂 Ich habe bei meinem Sohnemann das Wehwehchenöl der Marke „Evelyn Deutsch“ verwendet und kann es wie bereits geschrieben nur empfehlen. Du findest das Öl in dem Webshop und noch viele weitere tolle Angebote für die Kleinen. Bzgl. Neurodermitis würde ich dir jedoch empfehlen vor der Benutzung mit deinem Kinderarzt zu sprechen, bzw. evtl. direkt bei Evelyn Deutsch nachzufragen, ob du das Öl ohne Bedenken verwenden kannst. Ich wünsche dir und deinem Sohn alles Liebe und einen guten Start mit der Helmtherapie 🙂 deine Lisa

      1. Hallo.
        Haben gestern mit der Helmtherapie angefangen und unsern kleiner Sonnenschein hat bereits Rötungen. Wehwechenöl und Heilwolle haben wir heute schon verwendet. Meine Frage wäre, wie ihr die Heilwolle angewendet habt, dass sie „hält“? Leider sind die Rötungen eher an den Rändern des Helmes. Sie hält deshalb nicht wirklich und auch unser kleiner Mann beginnt an ihr zu zupfen.
        Lg Marlene

        1. Hallo liebe Marlene! Erstmals vielen Dank für deinen Kommentar und von Herzen alles Gute für den Start mit der Helmtherapie! Bei unserem kleinen Kämpfer waren die Rötungen vor allem an den Schläfen und am unteren Hinterkopf/Nacken am häufigsten. Da haben wir immer etwas Watte genommen (etwa Nussgröße) und es dann, als unser Sohn den Helm wieder trug, seitlich bei jenen Stellen mit der Fingerspitze hinein geschoben. Anfangs hatten wir die gleichen Probleme, ich habe dann gemerkt, dass ich etwas mehr Watte nehmen, und sie weiter hinein drücken musste – so hielt sie dann einwandfrei und die Rötungen sind stark zurückgegangen. Leider ist das für euren Sonnenschein wohl zu Beginn etwas unangenehm, wenn es ihm aber hilft, dann wird er das merken und sich schnell daran gewöhnen. Bei unserem Sohn war es so, zuerst hat es ihn immer sehr geärgert wenn wir am Helm herum zupften, nach ein paar Mal gehörte das zur täglichen Pflege dazu. Ich habe das oft mit einem kleinen Spiel verbunden und ihm gesagt, dass die Watte eine kleine Maus sei, die sich in seinem Helm versteckt, weil es da so schön warm ist 🙂 Er fand das nach der Zeit sehr lustig und ich hatte auch ein besseres Gefühl, vielleicht hilft das bei euch ja auch zusätzlich ein bisschen. Wenn du noch Fragen hast, dann melde dich gerne und ich hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte! Alles Liebe und Gute von uns 🙂

    1. Hallo 🙂 Danke für deine Nachricht und vorab wünsche ich euch einen guten Start mit der Helmtherapie! Also wir haben ja damals im Sommer gestartet, da war das Thema mit dem Schwitzen noch etwas präsenter, meistens habe ich meinem Sohnemann damals nur eine kurze Hose angezogen. Ich würde euch empfehlen einfach auszuprobieren wie es am besten passt, vielleicht startet ihr mal mit einem Kurzarm-Pyjama. Euer Sohn wird ohnehin am Kopf etwas schwitzen, das lässt sich vermutlich nicht vermeiden. Ihr könnt ihn dann etwas abtasten, wenn er sonst am Körper auch erhitzt wirkt, dann solltet ihr ihm noch eine Etappe weniger anziehen. Wenn er kalt wirkt, dann könnt ihr noch etwas drüber ziehen. Am besten ihr probiert es aus, nach der Zeit bekommt man das Handling mit dem Helm super in den Griff du wirst sehen! Konnte ich dir etwas weiterhelfen? Ich wünsche euch alles Gute und wenn noch Fragen auftauchen, freue ich mich nochmal von dir zu hören 🙂 Liebe Grüße, Lisa

  2. Hallo liebe Lisa,
    vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Wir haben vor ein paar Tagen mit der Helmtherapie begonnen und es läuft leider nicht so toll. Druckstellen und starke Rötungen machen unserem Sohn zu schaffen. Muss die Schutzsalbe und das Wehwehchenöl vom Kopf abgewaschen werden, bevor der Helm wieder aufgesetzt wird oder können die Produkte auf der Haut während des Tragens des Helms auf dem Kopf bleiben? Kannst du mir verraten welche Schutzsalbe ihr verwendet habt? LG Yvonne

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